Pfaditechnik auf dem Pfingstlager 2008
Das Pfingstlager 2008
Ein Feuer mit einem einzigen Streichholz anzünden; Kreuzknoten, Palstek, Mastwurf und Schotstek knüpfen; sich mit Karte und Kompass in unbekanntem Gelände orientieren; einer Waldläuferspur folgen wer sich draußen zurechtfinden will, muss etwas können. Bei unserem Pfingstlager, vom 21. bis 24. Mai im Burgwäldle, ging es um ganz klassische Pfadfinderfertigkeiten. Nicht tote Theorie, sondern Lernen durch Tun. Und alle waren voll bei der Sache. Schließlich wollten die Kinder am vorletzten Tag ihre Wölflingsprüfung bestehen.
Es war unser erstes längeres Lager, und das erste gemeinsam mit einer anderen Gruppe: Der Stamm Geschwister Scholl aus Karlsruhe-Rüppurr nahm mit 10 Kindern und 5 Gruppenleitern teil, aus Bretten kamen 22 Kinder und 4 Leiter. Die Gruppen kamen schnell miteinander zurecht, und ohne die Hilfe und das Material aus Rüppurr wäre die Organisation viel aufreibender geworden. Danke, Rüppurr!
Am ersten Abend war das Nachtgeländespiel. Fackelschein tauchte die Ruine des alten Bergfrieds in unruhiges Dämmerlicht, auf der Mauer starrten die Wachposten in die Dunkelheit. Ãœberall im Gebüsch raschelte es. Hatte dieser Schatten sich nicht gerade bewegt? Viele Angreifer wurden entdeckt, doch manche schafften es tatsächlich ungesehen auf den Burgwall.
Nach einer kurzen Nacht und dem Frühstück in der Theaterjurte machten wir uns am Donnerstag an die letzte Vorbereitung der Wölflingsprüfung. Kleine Gruppen sammelten Birkenrinde und dürre Zweige und übten, sie zu einer Pyramide aufzuschichten, um Feuer zu machen. Danach brachten die Kinder sich gegenseitig die Knoten bei, die sie noch nicht konnten.
Nachmittags mussten sie beim Orientierungslauf viereinhalb Kilometer zurücklegen und Rätsel lösen, mit Karte und Kompass auf sich allein gestellt. Nur zwei Gruppenleiter, die mit Fahrrädern den Rundkurs abfuhren, waren da, um im Notfall zu helfen. Der Abend verlief gemütlich mit Stockbrot und Gitarre.
Am Freitagmorgen war es dann soweit: Die Wölflingsprüfung. In Vierergruppen mussten fünf Stationen bewältigt werden. Dabei ging es nicht nur um Feuer, Knoten und Orientierung, sondern auch ums Schlafsack-in-die-Hülle-stopen, Kohtenplanen zusammenknüpfen und den richtigen Umgang mit Messern. Vier Stunden, dann war es geschafft. Doch das genaue Ergebnis blieb noch ungewiss. Dem Abend entgegenfiebernd, verbrachten wir die freie Zeit mit spielen (Rugby, Spachteln und Stöckleverband) und arbeiten (Kochen und spülen, Feuerholz schlagen und sägen).
Als es völlig dunkel war, wurde die Gruppe versammelt. Schweigend gingen wir durch den Wald, bis…
Bestanden hatten die Prüfung alle. Wir waren beeindruckt, mit welcher Konzentration und Hingabe die Kinder zusammengearbeitet hatten. Und so konnten wir allen Brettenern feierlich das Halstuch verleihen und sie als Wölflinge in unseren Stamm aufnehmen. Zurück im Lager entfachten wir ein meterhohes Feuer und feierten die Aufnahme gebührend mit Chai.
Am Samstag ging das Lager zu Ende. Alle Zelte wurden abgeschlagen, alle Seile, Heringe, Stangen und Planen in Kisten verstaut. Um 15 Uhr kam dann der Abschied.
Vier wunderschöne Tage haben wir verbracht. Für uns Leiter die bisher größte organisatorische Herausforderung. Vielen Dank denen, die uns geholfen haben: Herrn Fögele und den Naturfreunden für den Platz, Herrn Maier, Herrn Gillardon und dem zuständigen Förster fürs Bau- und Feuerholz, der Kirchengemeinde für den Bus, Familie Junker für die T-Shirts, der Deutschen Bahn für die Gleisbauarbeiten, den Eltern der Leiter für ihre ständige Hilfe bei allen kleinen und großen Problemen, nochmals Rüppurr (!) und wen wir noch vergessen haben ihr wisst, wer ihr seid.
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